Schnittstelle: Unterschied zwischen den Versionen
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Die technische Realisierung und definition erfolgt üblicherweise in der Meta-Sprache XML. Metasprache bedeutet, dass XML selbst keine Schnittstellen definiert, sondern Schnittstellen und der Datenaustausch in XML "programmiert" bzw. definiert werden müssen. Die XML-Fähigkeit eines Systems sagt somit nichts über die konkreten Daten aus. | Die technische Realisierung und definition erfolgt üblicherweise in der Meta-Sprache XML. Metasprache bedeutet, dass XML selbst keine Schnittstellen definiert, sondern Schnittstellen und der Datenaustausch in XML "programmiert" bzw. definiert werden müssen. Die XML-Fähigkeit eines Systems sagt somit nichts über die konkreten Daten aus. | ||
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+ | Autoren: [[User:Dingel | Prof. Dr. Alexander Dingeldey]] |
Aktuelle Version vom 23. Juli 2020, 07:46 Uhr
Technische Anbindung zwischen zwei Systemen, zum Austausch von Daten (Buchungen, Content, Verfügbarkeiten, Preise)
Caches, Direct Connect, Player Hub
Viele der Buchungs- und Reservierungssysteme von Reiseveranstaltern und touristischen Leistungsträgern basieren auf Technik aus den 80er und 90er Jahren des vorherigen Jahrhunderts. In der Praxis werden Buchungen zu großen Teilen über Intermediäre wie Suchmaschinen, Preisvergleichssysteme, oder Bettenbanken durchgeführt. Vor einer Buchung von touristischen Produkten sind in der Regel eine Vielzahl von einzelnen Datenabfragen z.b. zu Produkten, Preisen, Reisedaten und Verfügbarkeiten nötig. Aufgrund der hohen Komplexität und der Datenmengen dieser Abfragen können sie von vielen Systemen nicht in ausreichender Geschwindigkeit bearbeitet werden. Um dieses Problem zu lösen verwenden eine Vielzahl von Systemen Zwischenspeicher - sog. Caches: Die Buchungs- und Reservierungssysteme übertragen meistens Nachts ihre Preise und Verfügbarkeiten an die die Systeme der Intermediäre (Preisvergleichsssyteme, Meta-Searcher,…). Wenn ein Kunde oder Intermediär nach Reiseangeboten sucht, werden Preise und Verfügbarkeiten nicht direkt beim Leistungsträger abgefragt, sondern es werden die Daten aus dem Zwischenspeicher des Intermediärs (Cache) bezogen. Erst bei einer konkreten Buchungsanfrage werden die echten Preise und Verfügbarkeiten beim Leistungsträger abgefragt. Aus diesem Grund kann es vorkommen, dass diese Preise und Verfügbarkeiten nicht mehr aktuell sind, wenn z.B. das konkrete Zimmer oder der Flug bereits von einem anderen Gast gebucht wurde. Das Produkt wird dann entweder als „ausgebucht” angezeigt oder der Preis erhöht sich. Die einfachste Möglichkeit, die echten Verfügbarkeiten abzufragen wäre ein direkter Zugriff auf das jeweilige Buchungs- und Reservierungssystem. Aufgrund der Vielzahl von Schnittstellen ist dies aber oft nicht mit vertretbarem Aufwand realisierbar. Es müsste theoretisch jeder Intermediär zu jedem Leistungsträger direkte Verbindung aufbauen. Eine Möglichkeit, eine direkte Anbindung zwischen Intermediär und Leistungsträger ohne eine große Menge an Direktanbindungen ist das sogenannte „Player-Hub-System”. Dieses verknüpft Intermediäre und Leistungsträger mit standardisierten Schnittstellen und bündelt diese in einem Hub. Dieser kommt ohne Zwischenspeicher aus und Preise- und Verfügbarkeiten werden in Echtzeit aus dem jeweiligen Reservierungssystem übernommen. In der Vergangenheit wurden Fälle bekannt, in denen Intermediäre bewusst günstige veraltete, aber nicht mehr buchbare Preise in ihrem System belassen haben um Kunden auf die eigene Buchungsseite zu locken. Da insbesondere Pauschalreisen mit Provisionen vergütet werden, ist der Endpreis für den Gast unabhängig vom Vertriebskanal stets gleich. Unterschiede in den dargestellten Preisen beruhen oft auf Cache-Bedingen Artefakten der Intermediäre. Das macht Preisvergleichssysteme oftmals obsolet.
Technische Realisierung
Die technische Realisierung und definition erfolgt üblicherweise in der Meta-Sprache XML. Metasprache bedeutet, dass XML selbst keine Schnittstellen definiert, sondern Schnittstellen und der Datenaustausch in XML "programmiert" bzw. definiert werden müssen. Die XML-Fähigkeit eines Systems sagt somit nichts über die konkreten Daten aus.
Autoren: Prof. Dr. Alexander Dingeldey